Wissenswertes

Zahnspangenversicherung

Ist eine Zahnspangen-Versicherung sinnvoll?
Wer seine Zähne gut pflegt, kann sich eine Zahnversicherung sparen. Eltern mit Kindern wird jedoch empfohlen, eine «Zahnspangen- Versicherung» abzuschliessen.
Die Kosten für eine Zahn- bzw. Kieferfehlstellungskorrektur (über Jahre hinweg Tausende von Franken) lassen sich bei den Krankenkassen gut und günstig versichern. Das zeigt die hier aufgeführte Tabelle.

Die wichtigsten Punkte dazu

  • Viele Krankenkassen haben die Kostenübernahme für Zahnstellungskorrekturen in kleine, kostengünstige Krankenpflege-Zusätze verpackt (z.B. Diversa, Top oder Completa). Die Leistungen gelten – je nach Kasse – auch für Brillen, Transporte, Fitnesscenter, Badekuren oder Ähnliches. In der obligatorischen Grundversicherung sind Zahnstellungskorrekturen nicht abgedeckt, ausser wenn es sich um eine Plichtleistung gemäss KVG (Krankenversicherungsgesetz) -Katalog handelt, was aber eher selten der Fall ist.
  • Eltern sollten die Zahnspangenversicherung für Kinder früh genug abschliessen. In der Regel setzen Kassen eine bestimmte Alterslimite, bis zu der sie Kinder ohne Arztzeugnis aufnehmen. Wenn die Kasse ein Attest verlangt, sollte man das Kind schon sehr früh (vor dem Kindergarten) versichern, da der Fachmann oftmals bereits im Kindergartenalter erkennen kann, ob später eine Stellungskorrektur nötig sein wird – und das kann dazu führen, dass die Kasse das Aufnahmegesuch ablehnt.
  • Im Weiteren ist zu erwähnen, dass ein schön aussehendes Milchgebiss kein Garant für ein schönes, bleibendes Gebiss ist, was häufig irrtümlicherweise angenommen wird.

Fazit
Der frühzeitige Abschluss einer «Zahnspangen-Police» sei Eltern ans Herz gelegt!

Abnehmbare Spangen

Es gibt verschiedene, abnehmbare Behandlungsgeräte mit entsprechend unterschiedlichen Wirkungsweisen. Herausnehmbare Spangen gibt es für einen oder beide Kiefer. Diese Art von Apparaturen wird v.a. bei jungen Patienten angewendet und ist meistens auch nur dort sinnvoll.

  • Kieferverschiebungen durch Wachstumsbeeinflussung
  • Platzschaffung
  • Oberkieferdehnung
  • Für präzise Einzelzahnbewegungen sind herausnehmbare Geräte nicht geeignet.
  • Oberkieferdehn- oder Aufbissplatten: Mit dieser Spange können transversale Abweichungen im Oberkiefer korrigiert bzw. Kreuz- oder Tiefbisse behoben werden.
  • Bionator/Aktivator: Mit diesem Gerät werden durch Wachstumsbeeinflussung Kieferkorrekturen durchgeführt.
  • Vorschubdoppelplatte (VDP): Mit diesem Gerät werden durch Wachstumsbeeinflussung Kieferkorrekturen durchgeführt.
  • Headgear: Diese Spange kann alleine oder kombiniert mit einer Platte oder einem Aktivator eingesetzt werden. Sie dient zur Platzschaffung oder der Wachstumsbeeinflussung des Oberkiefers.
  • Fränkel: Mit diesem Gerät werden durch Wachstumsbeeinflussung Kieferkorrekturen durchgeführt und Fehlfunktionen der Weichteile korrigiert.
  • Mundvorhofplatte: Sie wird zur Frühbehandlung bei Kleinkindern eingesetzt. Vor allem zum Abgewöhnen von Habits, wie z.B. Nuggi- oder Daumenlutschen.
  • Lip-Bumper: Mit dieser Spange kann im Unterkiefer Platz zurückgewonnen werden und eine Unterlippenfehlfunktion korrigiert werden.

Festsitzende Spangen

Ist eine gezielte, körperliche Zahnbewegung notwendig, so ist die festsitzende Spange die beste Wahl. Feste Spangen werden v.a bei Jugendlichen und Erwachsenen angewendet (sie werden auf bleibende Zähne geklebt).

Mittels spezieller Drähte, welche durch sog. Brackets («Halterungen», auf die Aussenseite der Zähne geklebt) verbunden sind, werden fein dosierte Kräfte auf die Zähne appliziert, welche dann so, gezielt bewegt werden können.

Die Brackets sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Einerseits die gewöhnlichen Metallbrackets oder die weniger sichtbaren Kunststoff- (zahnfarben) bzw. Keramikbrackets (transparent).

  • Präzise, gezielte Zahnbewegungen
  • Keine Sprachbehinderung
  • Wirkung über 24 h, da nicht herausnehmbar
  • Generell kürzere Behandlungszeiten
  • Erschwerte Mundhygiene
  • Harte Nahrungsmittel sollten vermieden werden (Bracketsablösung)
  • Kürzere Kontrollintervalle
  • Längere Kontrollsitzungen (Drähte nachziehen)
  • Hyrax: zur forcierten Gaumennahterweiterung bei grossen, transversalen Abweichungen. Die frontale Lücke zeigt die erfolgreiche Gaumennahterweiterung. Expansion pro Tag: ca. 0,5 mm.
  • Pendel-Apparaturzur: Distalisation von Molaren
  • Palatinalbogen nach Goshgarian: Diese Apparatur verläuft unsichtbar, dem Gaumen entlang. Sie dient zur Verankerungsverstärkung, der Rotation von Molaren oder zur transversalen und vertikalen Kontrolle.
  • Quadhelix: Dieses Gerät wird zur Verbreiterung des Oberkieferzahnbogens verwendet.
  • Lingualbogen mit oder ohne Protrusionschlaufe: Diese Spange dient als Platzhalter bzw. zur leichten Protrusion der UK-Frontzähne.

Herbst-Scharnier

Diese Apparatur wird bei grossen, sagittalen Abweichungen bzw. grosser Schneidezahnstufe mit Unterlippeninterposition im Wechselgebiss eingesetzt.
Sie wird dort angewendet, wo eine sagittale Korrektur mittels abnehmbarer Nachtspange als nicht erfolgversprechend angesehen wird.
Gründe für Misserfolge mit abnehmbaren Apparaturen sind z.B. Weichteilinterposition im Frontzahnbereich tagsüber oder schlechte Mitarbeit. Die Anwendung dieses Geräts muss sehr gut abgewogen werden.
Eine weitere Indikation kann ein später Behandlungsbeginn sein, wenn ein Grossteil des somatischen Wachstums schon stattgefunden hat und ein nötiger, sagittaler Ausgleich mit herkömmlichen Spangen nicht mehr sinnvoll ist.

  • Unterkieferrücklage, welche eine alleinige, monomaxilläre Extraktion im Oberkiefer aus Profilgründen ungünstig erscheinen lässt.
  • Vermeidung von kieferchirurgischen Umstellungsosteotomien nach Wachstumsabschluss.
  • Die Herbst-Apparatur gehört zu den fixen, nicht herausnehmbaren Apparaturen. Somit sind wir von der Kooperationsbereitschaft des Patienten unabhängig. Eine 24-stündige Wirkung ist vollumfänglich garantiert und die Apparatur hocheffizient.
  • Tragedauer
  • Die Herbst-Apparatur bleibt ca. 6-8 Monate im Munde. Dies ist die Zeittdauer bis der Frontzahnkontakt erreicht ist. Eine Überkorrektur ist sinnvoll. Danach muss das Resultat mit anderen Mechaniken (Monoblock/Hg oder Fix und Klasse II GZ.) retiniert werden. Wie lange die Retention dauert, muss von Patient zu Patient individuell abgewogen werden.
  • Kooperationsunabhängigkeit
  • 24-stündige Tragedauer
  • rasche Korrektur der Frontzahnstufe
  • Kaukomfort vermindert, v.a. am Anfang
  • Mundhygiene erschwert

Lingualtechnik

Ist eine gezielte, körperliche Zahnbewegung notwendig, so ist die festsitzende Spange die beste Wahl. Feste Spangen werden v.a bei Jugendlichen und Erwachsenen angewendet (sie werden auf bleibende Zähne geklebt).

Mittels spezieller Drähte, welche durch sog. Brackets («Halterungen», auf die Aussenseite der Zähne geklebt) verbunden sind, werden fein dosierte Kräfte auf die Zähne appliziert, welche dann so, gezielt bewegt werden können.

Die Brackets sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Einerseits die gewöhnlichen Metallbrackets oder die weniger sichtbaren Kunststoff- (zahnfarben) bzw. Keramikbrackets (transparent).

  • Präzise, gezielte Zahnbewegungen
  • Keine Sprachbehinderung
  • Wirkung über 24 h, da nicht herausnehmbar
  • Generell kürzere Behandlungszeiten
  • Erschwerte Mundhygiene
  • Harte Nahrungsmittel sollten vermieden werden (Bracketsablösung)
  • Kürzere Kontrollintervalle
  • Längere Kontrollsitzungen (Drähte nachziehen)
  • Hyrax: zur forcierten Gaumennahterweiterung bei grossen, transversalen Abweichungen. Die frontale Lücke zeigt die erfolgreiche Gaumennahterweiterung. Expansion pro Tag: ca. 0,5 mm.
  • Pendel-Apparaturzur: Distalisation von Molaren
  • Palatinalbogen nach Goshgarian: Diese Apparatur verläuft unsichtbar, dem Gaumen entlang. Sie dient zur Verankerungsverstärkung, der Rotation von Molaren oder zur transversalen und vertikalen Kontrolle.
  • Quadhelix: Dieses Gerät wird zur Verbreiterung des Oberkieferzahnbogens verwendet.
  • Lingualbogen mit oder ohne Protrusionschlaufe: Diese Spange dient als Platzhalter bzw. zur leichten Protrusion der UK-Frontzähne.

Invisalign

Die Invisalign® Methode
Mit Invisalign® wird wahr, was sich gerade ältere Patienten immer schon oder immer wieder gewünscht haben. Eine Methode, die auf unauffällige und zahnschonende Weise Zahnkorrekturen ermöglicht. So verwendet Invisalign® ein Set von transparenten Kunststoffschienen (sog. «Aligner»), die Zahnfehlstellungen ohne Metall oder Drähte korrigieren können. Zudem ist Invisalign® herausnehmbar. Dies bedeutet für Patienten die Möglichkeit einer optimalen Mundhygiene, da Zähne wie gewohnt gereinigt werden können. Aber auch dann, wenn bei speziellen Anlässen Zahnkorrekturen stören, bietet die Methode praktische Anwendungsmöglichkeiten und lassen ein schnelles Entfernen der Kunststoffschienen zu.

www.invisalign.de

Kieferchirurgie

Nicht jede kieferorthopädische Behandlung am ausgewachsenen Patienten kann konventionell mit nur einer reinen Zahnbewegung korrigiert werden. In seltenen Fällen, in denen die Zahnfehlstellung durch eine starke Abweichung der Kieferknochen bedingt wird, muss zusätzlich zu einer chirurgischen Massnahme gegriffen werden.

  1. Prächirurgische Dekompensation, das heisst die Zähne werden mittels fixer Spange auf den Kieferknochen regelkonform positioniert, damit später nach der operativen Kieferverschiebung, Kiefer wie auch Zähne wieder richtig aufeinander passen.
  2. Operativer Eingriff unter Vollnarkose. Abhängig vom Anfangsbefund und unter Berücksichtigung der Profilverhältnisse werden ein oder beide Kiefer verschoben. Die operative Phase ist mit einem Spitalaufenthalt von durchschnittlich 5 – 7 Tagen verbunden.
  3. Postoperative Koordination bzw. Feineinstellung. Während dieser Phase werden die Zähne im Ober- und Unterkiefer mit der festen Spange zueinander perfekt angepasst. Die Behandlungsdauer liegt durchschnittlich bei ca. 1,5 – 2 Jahren. Die Behandlungskosten sind bedingt durch die zusätzlich notwendigen chirurgischen Massnahmen sehr teuer. Wird aber eine solche Behandlung effektiv notwendig, so werden deren Kosten (abhängig vom Ausmass der Kieferverschiebung) häufig von der Krankenkasse übernommen.